Marktarchiv

Mit dem seit langem bestehenden Marktarchiv, als Gedächtnis der Gemeinde, erfüllt der Markt Wernberg-Köblitz die sich aus Artikel 57 der Gemeinde-ordnung ergebende Aufgabe der Kultur- und Archivpflege im eigenen Wirkungskreis.
Sowohl die Aufgaben als auch die Regeln für die allgemeine Benutzung dieses Archivs haben Marktrat und Marktverwaltung mit der Archivsatzung vom 20.02.2009 beschrieben und festgelegt.
Das Archiv wird durch den ehrenamtlich tätigen Archivpfleger betreut. Er wird dabei nach Bedarf von der Hauptabteilung der Marktverwaltung unterstützt. Regelmäßige Besuche des Kreisarchivpflegers stellen eine archivfachliche Aufsicht und Beratung sicher.

Archivbestände

Der Archivbestand ist in die Hauptgruppen Akten, Rechnungen, Bände und Pläne gegliedert. Weitere Bestandsgruppen bilden die Nachlässe, das Sammlungsgut und das Bildarchiv. Bei der Erfassung und Verzeichnung des vor der Gemeindegebietsreform entstandenen Archivgutes ist die Herkunft aus den ehemals selbstständigen Gemeinden das erste Ordnungskriterium. Auch daraus ergeben sich weitere Untergruppen. Je nach Fortschritt der zeitaufwändigen Bestandserfassung und Verzeichnung werden entsprechende Findbücher erstellt. Seit Ende 2014 geschieht dies unter Verwendung einer Archivsoftware.
Einen eigenen Depotbestand im Marktarchiv bilden Akten und Sammlungsgut aus der Tätigkeit des Kreisheimatpflegers im nördlichen Landkreis Schwandorf (Altlandkreis Nabburg) ab dem Jahr 2006.

Geschichte des Archivs

Nicht selten beginnt eine Beschreibung der Geschichte von Kommunalarchiven mit Berichten über Bestandsverluste und dadurch entstandene Rechts-unsicherheiten.
Als Beispiel dafür steht ein Archivale im Staatsarchiv Amberg aus dem Bestand Landgrafschaft Leuchtenberg aus dem Jahr 1694 mit dem Betreff „Amtsregistratur in Wernberg nach der Feuersbrunst von 1687“. Aber auch in der Literatur findet sich dazu die Feststellung, dass „Wernberg 1687 gänzlich in die Asche gelegt worden, daher von dessen Ursprung oder Alterthum nichts anzuzeigen ist, …“.
Hinweise von 1968 im Bericht des damaligen Kreisarchivpflegers weisen auf, Verluste an Geschichtsquellen in neuerer Zeit hin. Er bezog sich damit auf Akten die im Dachboden des alten und später abgebrochenen Schulhauses in Oberköblitz gelagert waren.
Mit der Übernahme von Verwaltungsunterlagen aus den ursprünglich selbstständigen Gemeinden Oberköblitz, Saltendorf, Glaubendorf, Woppenhof, Deindorf und Neunaigen zu dem Bestand Wernberg ist eine erhebliche Erweiterung der Überlieferung im Marktarchiv entstanden. Dieser Umbruch durch die Gemeindegebietsreform von 1970 bis 1974 hat jedoch nach bisherigen Erkenntnissen ebenfalls zum Verlust von Quellen geführt.
Für die Zukunft bleibt zu erwarten, dass mit der Einführung des Einheitsakten-plans mit jeweils genannten Aufbewahrungsfristen eine planmäßige Übernahme des archivwürdigen Schriftgutes in das Marktarchiv möglich ist.
Vereine, Verbände oder Betriebe werden auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht, ihr Archivgut als Depotbestand im Marktarchiv auf Dauer und sicher zu archivieren.

Benutzung des Marktarchivs

Es wird gebeten, bei Bedarf frühzeitig einen Benutzungstermin telefonisch oder per E-Mail zu vereinbaren. Der allgemein übliche Benutzungsantrag kann vor Ort erstellt werden.

Ansprechpartner/in:

Frau Karin Schmid